Gestaltung für Menschen
Ich stelle hier das folgende Interview zur Diskussion:
Wir staunen –
Der Spagat als Zauberformel für Strukturprobleme in Kultur, Politik und Wirtschaft
Er wird von den Medien bislang totgeschwiegen und lebt, wirkt und wird seit bald zwei Jahren gehört wie kein anderer … Im Interview erläutert Hans Klawatsch seine Ambitionen für eine künftige Erdgesellschaft
Totgeschwiegene sind aktiver, muss man sagen, wenn man Sie in Ihrem Wirken beobachtet, was uns seit bald zwei Jahren aufgrund Ihrer Observation möglich ist.
Herr Klawatsch, in diesen Tagen gehen Sie mit Ihrer Bewegung Gestaltung für Menschen an die Öffentlichkeit, würden Sie uns bitte erläutern, was es damit auf sich hat?
Ich darf zunächst kurz auf meine Observation eingehen, wenn Sie erlauben: Diese dauert vollkommen unbegründet bald zwei Jahre an, was die Behörden sich da erlauben, ist nur mit organisierter Verantwortungslosigkeit treffend beschrieben. Es wird sich zeigen, wie lange die noch benötigen um zur Einsicht zu finden.
Die Bewegung Gestaltung für Menschen ist dem Grunde nach in meinem Wirken und Werk angelegt und ich hatte eigentlich nicht vor hierfür noch selbst die Initiative zu ergreifen, sondern das geistige Fundament für Nachfolgegenerationen zu schaffen. Dass es jetzt dennoch dazu kommt, ist Teil meiner Gegenstrategie zur Observation.
Macht es denn Sinn, eine Bewegung von solcher Tragweite, aus einer aktuellen Situation heraus zu starten?
Das mit dem richtigen Zeitpunkt ist immer so eine Sache, ich halte es mit: Der Weg ist zugleich Ziel, insofern ist es immer die Zeitqualität die Handlung erfordert und verlangt. Sich der Situation und Herausforderung gebührend und verantwortungsbewusst stellen, ist stets das Gebot der Stunde.
Gestaltung für Menschen ist bestimmt nicht nur als Gegenstrategie für ihre Observation gedacht, was verbindet sich damit substantiell?
Mit meinen Erkenntnissen und Einsichten verbindet sich eine gänzlich andere Sichtweise von unserer Welt und unserem Menschsein, wenn Sie so wollen, ein gänzlich neues Welt- und Menschenbild. Diese Bilder zur Orientierung genommen, erfordern massive Veränderungen quer durch alle Lebens- und Gesellschaftsbereiche, also erhebliche Veränderungen im Werk des Menschen insgesamt: In Kultur, Politik und Wirtschaft! Und dennoch ist dieses nicht die eigentliche Herausforderung …
Sondern?
Die eigentliche Herausforderung verbindet sich mit uns Menschen selbst, es ist höchste Zeit sich unserem Menschsein neu zu stellen und dieses zu fördern und zu entwickeln – damit verbindet sich unsere Zukunft weit mehr, als mit allem was wir heute in Kultur, Politik und Wirtschaft für erstrebenswert erachten und halten. Wir sind heute mehr denn je in unserem Sein gefordert, die überbordende Identifizierung über das Haben droht uns zu ersticken. Erlauben Sie mir eine Zuspitzung: Wenn wir so weiter machen wie heute, ist unsere Weg-Ziel-Einheit der verökonomisierte Mensch, um nicht zu sagen, die Mammonrasse …
Eine drastisch formulierte Aussicht! Ich denke diese Dekadenz wollen wir alle nicht wirklich …
So ist es! Die Bewegung Gestaltung für Menschen fordert uns Menschen in unserem komplexen Menschsein und dafür ist keine Anstrengung zu groß! Wir müssen die Erdgesellschaft im Einklang mit unseren vielfältigen Möglichkeiten und Chancen neu ausrichten um sie nicht nachhaltig dekadenten Sicht- und Handlungsweisen zu opfern. Ich darf hinzufügen, letztlich würde es ohnehin nicht dazu kommen, weil wir Menschen und infolge auch die Erdgesellschaft lebende Systeme sind und lebende Systeme sind nicht geeignet sich nachhaltig irgendwelchen dummen Gespinsten zu unterwerfen.
Also ohnehin alles bestens?
Ja und nein! Ja, weil wir auf die Selbsterneuerung vertrauen dürfen. Nein, weil wir, huldigen wir Gespinsten (Ideologien, Doktrinen, Fundamentalismen), die erfahrungsgemäß die Tendenz zur Verfestigung zeigen, die Kurskorrekturen jeweils denkbar drastisch und dramatisch ausfallen – wie sich heute mit dem Terrorismus zeigt.
Es wird heute viel von europäischen Werten gesprochen, die es zu verteidigen gilt, soll ich ketzerisch sagen, mir fällt dazu nur 2000 Jahre Gemetzel an Menschen ein und die schlimmsten Gemetzel passierten weltweit im letzten Jahrhundert, also vor noch nicht allzu langer Zeit, in Europa, auf dem Balkan, im letzen Jahrzehnt!
Wie schaffen wir den Spagat, hin zu einer besseren Erdgesellschaft, die wir alle wollen?
Das Leid geprüfte Europa zeitigte die Einsicht und Besinnung auf die elementaren und unteilbaren Werte wie Menschenwürde und Menschenrechte, ich füge hinzu und Menschenpflichten! In der von mir ausgearbeiteten Charta (ich verweise hier auf mein Buch HANS aha’s …, Avant garde Verlag, ISBN 3-927978-02-7), sind das sich abzeichnende Weltbild und Menschenbild mitverarbeitet. Diese Charta sublimiert die europäischen Werte, zu Werten für alle Menschen. Diese Orchestrierung der Werte insgesamt, bezieht selbstverständlich den östlichen Wertekanon mit ein! Einen Fundus an Werten der dem europäischen in seiner Qualität in Nichts nachsteht, vielmehr fokussiert dieser die Seinskomponente sehr viel mehr, als wir Europäer dies tun.
Was ist mit der Technisierung der Erdgesellschaft, die ja ebenfalls eine westliche Komponente ist?
Sie ist insgesamt ein Segen, wenn wir den Umgang mit Technik verantwortungsvoll handhaben. Mit ihr verbindet sich beispielsweise vielfach auch hohe Arbeitslosigkeit!
Und das Finanzsystem?
Vom Finanzsystem wie es heute installiert ist, geht die eigentliche Bedrohung für unser Mensch-sein aus und auch für den vielbeschworenen Wohlstand für Alle … Es verhindert diesen zugunsten von Reichtum und Luxus für Wenige … Die Kapitalakkumulation in wenigen Händen verhindert Investitionen auf breiter Basis und nicht nur das, die Menschen selbst, die Unternehmen und die Wirtschaft insgesamt, ja selbst die Staaten werden Spielball und Sklaven des Finanzsystem und von diesem ausgezerrt, ja regelrecht ausgeplündert … Es herrscht die Diktatur des Mammon – entsetzlich! Etwa 90 Prozent der Erdgesellschaft darben, sind in ihrem Überleben auf Schlimmste bedroht – das Kapital kümmert das nur wenig, ja überhaupt nicht!
Bislang gilt doch die Maxime, es geht nach und nach allen, zumindest immer mehr Menschen besser, gilt das künftig nicht mehr?
Nein! Weil das heutige Finanzsystem dies regelrecht verhindert und nicht wie es sein sollte fördert. Schauen Sie sich doch um, heute sind selbst die wohlhabenden Staaten in ihrem Wohlstand gefährdet und auf absehbare Zeit selbst in ihrer Existenz – nehmen Sie nur die exorbitante Verschuldung aller Staaten, besonders die der reichen Staaten und damit der Menschen, jedes einzelnen Menschen überhaupt. Das kann bei dem Finanzsystem wie es heute funktioniert und installiert ist gar nicht anders sein. Politik und Wirtschaft müssen angesichts dessen versagen, in allen Belangen! Es greifen die Auswüchse um sich, wie wir sie von Diktaturen her kennen, der Diktator heißt Mammon …
Nennen Sie uns doch ein, zwei Beispiele …
Nehmen Sie Japan. Über die Börsenblase gen Ende er 80er und Anfang der 90er Jahre wurde die japanische Gesellschaft aufs Schlimmste abgezockt. Die Regierung pumpt seither Billionen von Yen in die Wirtschaft um einen Kollaps zu vermeiden – zu Lasten künftiger Generationen. Die Finanzhaie sind von Dannen …
Die Ausplünderungen mit der Wiedervereinigung sind ein weiteres Thema, wir sprechen kaum darüber …
Nehmen Sie weiter den Fall des Armaturenherstellers Grohe. Ein seit Jahrzehnten florierendes Unternehmen. Es wird von Finanzhaien für 1,2 Mrd. Euro aufgekauft, die Haie bringen 400 Millionen Eigenmittel ein, 800 Millionen Euro werden zu Lasten des Unternehmens finanziert, das Unternehmen ist ab sofort bis über beide Ohren verschuldet und die Insolvenz vermutlich nur eine Frage der Zeit … Das ist etwa so, als wenn ich zu Ihnen sage, ich gebe Ihnen 400 Euro und Sie geben mir dafür 1200 Euro und dafür mache ich mich schleunigst aus dem Staub …
Manager wie Herrhausen und Rohwedder drängten auf einen humaneren Umgang in der Finanzwelt, sie fielen kaltblütigen Auftragsmorden zum Opfer, geduldet werden nur Mitläufer … Weiters sei auf die Bücher von Jean Ziegler verwiesen …
Sind hier nicht die üblichen Neidkomponenten mit im Spiel?
Neid! – Bei kriminellen, verbrecherischen, ausbeuterischen und abgeschwächt, verantwortungslosen Hintergründen – reichlich abwegig, finden Sie nicht?!
Mit diesen Aussichten ist Zukunft trübe, was können, ja müssen wir dagegen tun?
Die Politik muss das Primat des Handelns zurückgewinnen, Mensch und Erde müssen unser Bewusstsein ergreifen und unser Handeln bestimmen. Wir sind in der Balance von Sein und Haben gefordert – für alle Menschen! Es darf nicht sein, dass wir einfach nur zusehen, wie tagtäglich tausende Kinder an Hunger sterben! Die Menschen sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, sich in Schutt und Asche bomben. Wollen wir mit diesen Zukunftsaussichten leben? Wollen wir so leben? Wir Menschen werden es nachhaltig nicht ertragen und darin liegt die Hoffnung … Wir sollten nicht gegen die Evolution sondern im Einklang mit dieser zur Gestaltung für Menschen finden!
Wie soll uns Gelingen, von Getriebenen zu Gestaltenden zu werden?
Indem wir das Bewusstsein vom Bewusstsein erlangen, die Odyssee unseres Bewusstseins nach und nach begreifen, uns Menschen begreifen, unsere Welt begreifen uns der Wahrheit der Wirklichkeit stellen und die sieht insgesamt sehr viel anders aus, als wir das bislang wahrhaben und wahrhaben wollen! Wir fristen unser Dasein weit hinter unseren Möglichkeiten oder soll ich sagen: Wir sind heillos überfordert? – Das würde uns allerdings der Hoffnung berauben, also heben wir unser Potenzial, jeder für sich und gemeinsam … Der Spagat als Triebfeder!
Die Bewegung Gestaltung für Menschen soll sich international formieren und organisieren und sich als Partei aufstellen und etablieren, dürfen wir dazu mehr erfahren?
Zunächst, meine Vorstellungen laufen seit bald zwei Jahren als Hintergrundsoftware und bewegen die Erdgesellschaft gehörig, wenn ich das so sagen darf. Sie sehen, es mangelt mir nicht an Selbstbewusstsein, andere mögen darin Selbstüberschätzung sehen – ich lasse sie in dem Glauben. Dummheiten haben grundsätzlich keine Chance nachhaltig zu bestehen!
Gestaltung für Menschen soll das Parteienspektrum einen, ohne zur Einheitspartei zu werden, soll heißen: Die Parteien sollen durchaus ihre Konturen schärfen, sie müssen sich allerdings zugleich in die Lage bringen gemeinsam die Regierung zu stellen (Spagat) … Die heutige Pendelpolitik ist nicht der Weisheit letzter Schluss, sie ist zudem reichlich teuer und das Ergebnis auf Sicht miserabel! Zugegeben, für das von Gestaltung für Menschen angeregte Parteien- und Regierungsverständnis fehlt uns heute noch die Reife. Das Erkenntnis-, Verstehen- und Einsichtsproblem ist akut! Wie können wir es nur zulassen, dass ein System das auf allen Ebenen nichts als Dekadenz zeitigt, für uns Menschen die Zukunft sein soll? An Schwachsinn kaum noch zu übertreffen! Wir sind in unserer Bildung, Bewusstseinsbildung reichlich gefordert …
Darf ich noch mal an die Formation und Organisation der Bewegung und Partei erinnern.
Ideen deren Zeit reif ist, sind verurteilt Wirklichkeit zu werden, meine Erfahrung lehrt mich, ich bin mit meinen Ideen der Zeit zumeist Jahrzehnte voraus, insofern bin ich nur verhalten optimistisch was die kurzfristige Formation und Organisation der Bewegung betrifft – es wird sich zeigen. Die Bewegung muss sich selbst formieren und organisieren und das kann und wird dauern, ich lasse mich diesbezüglich gerne überraschen … Vielleicht gelingt die Formation als Partei bis zur nächsten, nicht bei der jetzt anstehenden, Bundestagswahl – auch das wird sich zeigen! Meine Aufgabe sehe ich mit der Ausarbeitung von Plattform und Rahmen und Bewerbung erfüllt, alles Weitere überlasse ich Nachfolgegenerationen, in meine Generation setze ich wenig Hoffnung, hier fehlt es an allen Ecken und Enden an der nötigen Substanz und Reife – leider! Eine humane solidarische Erdgesellschaft soll eine überkommene Sichtweise sein – mir scheint euch Verfechter der Mammonrasse hat die Evolution vergessen
Herr Klawatsch, wir bedanken uns für das ausführliche und aufschlussreiche Interview.
Zur Vertiefung:
www.gestaltungfmenschen.com
www.avantgarde-verlag.de
Weblog: http://hansahas.blogg.de
Wir staunen –
Der Spagat als Zauberformel für Strukturprobleme in Kultur, Politik und Wirtschaft
Er wird von den Medien bislang totgeschwiegen und lebt, wirkt und wird seit bald zwei Jahren gehört wie kein anderer … Im Interview erläutert Hans Klawatsch seine Ambitionen für eine künftige Erdgesellschaft
Totgeschwiegene sind aktiver, muss man sagen, wenn man Sie in Ihrem Wirken beobachtet, was uns seit bald zwei Jahren aufgrund Ihrer Observation möglich ist.
Herr Klawatsch, in diesen Tagen gehen Sie mit Ihrer Bewegung Gestaltung für Menschen an die Öffentlichkeit, würden Sie uns bitte erläutern, was es damit auf sich hat?
Ich darf zunächst kurz auf meine Observation eingehen, wenn Sie erlauben: Diese dauert vollkommen unbegründet bald zwei Jahre an, was die Behörden sich da erlauben, ist nur mit organisierter Verantwortungslosigkeit treffend beschrieben. Es wird sich zeigen, wie lange die noch benötigen um zur Einsicht zu finden.
Die Bewegung Gestaltung für Menschen ist dem Grunde nach in meinem Wirken und Werk angelegt und ich hatte eigentlich nicht vor hierfür noch selbst die Initiative zu ergreifen, sondern das geistige Fundament für Nachfolgegenerationen zu schaffen. Dass es jetzt dennoch dazu kommt, ist Teil meiner Gegenstrategie zur Observation.
Macht es denn Sinn, eine Bewegung von solcher Tragweite, aus einer aktuellen Situation heraus zu starten?
Das mit dem richtigen Zeitpunkt ist immer so eine Sache, ich halte es mit: Der Weg ist zugleich Ziel, insofern ist es immer die Zeitqualität die Handlung erfordert und verlangt. Sich der Situation und Herausforderung gebührend und verantwortungsbewusst stellen, ist stets das Gebot der Stunde.
Gestaltung für Menschen ist bestimmt nicht nur als Gegenstrategie für ihre Observation gedacht, was verbindet sich damit substantiell?
Mit meinen Erkenntnissen und Einsichten verbindet sich eine gänzlich andere Sichtweise von unserer Welt und unserem Menschsein, wenn Sie so wollen, ein gänzlich neues Welt- und Menschenbild. Diese Bilder zur Orientierung genommen, erfordern massive Veränderungen quer durch alle Lebens- und Gesellschaftsbereiche, also erhebliche Veränderungen im Werk des Menschen insgesamt: In Kultur, Politik und Wirtschaft! Und dennoch ist dieses nicht die eigentliche Herausforderung …
Sondern?
Die eigentliche Herausforderung verbindet sich mit uns Menschen selbst, es ist höchste Zeit sich unserem Menschsein neu zu stellen und dieses zu fördern und zu entwickeln – damit verbindet sich unsere Zukunft weit mehr, als mit allem was wir heute in Kultur, Politik und Wirtschaft für erstrebenswert erachten und halten. Wir sind heute mehr denn je in unserem Sein gefordert, die überbordende Identifizierung über das Haben droht uns zu ersticken. Erlauben Sie mir eine Zuspitzung: Wenn wir so weiter machen wie heute, ist unsere Weg-Ziel-Einheit der verökonomisierte Mensch, um nicht zu sagen, die Mammonrasse …
Eine drastisch formulierte Aussicht! Ich denke diese Dekadenz wollen wir alle nicht wirklich …
So ist es! Die Bewegung Gestaltung für Menschen fordert uns Menschen in unserem komplexen Menschsein und dafür ist keine Anstrengung zu groß! Wir müssen die Erdgesellschaft im Einklang mit unseren vielfältigen Möglichkeiten und Chancen neu ausrichten um sie nicht nachhaltig dekadenten Sicht- und Handlungsweisen zu opfern. Ich darf hinzufügen, letztlich würde es ohnehin nicht dazu kommen, weil wir Menschen und infolge auch die Erdgesellschaft lebende Systeme sind und lebende Systeme sind nicht geeignet sich nachhaltig irgendwelchen dummen Gespinsten zu unterwerfen.
Also ohnehin alles bestens?
Ja und nein! Ja, weil wir auf die Selbsterneuerung vertrauen dürfen. Nein, weil wir, huldigen wir Gespinsten (Ideologien, Doktrinen, Fundamentalismen), die erfahrungsgemäß die Tendenz zur Verfestigung zeigen, die Kurskorrekturen jeweils denkbar drastisch und dramatisch ausfallen – wie sich heute mit dem Terrorismus zeigt.
Es wird heute viel von europäischen Werten gesprochen, die es zu verteidigen gilt, soll ich ketzerisch sagen, mir fällt dazu nur 2000 Jahre Gemetzel an Menschen ein und die schlimmsten Gemetzel passierten weltweit im letzten Jahrhundert, also vor noch nicht allzu langer Zeit, in Europa, auf dem Balkan, im letzen Jahrzehnt!
Wie schaffen wir den Spagat, hin zu einer besseren Erdgesellschaft, die wir alle wollen?
Das Leid geprüfte Europa zeitigte die Einsicht und Besinnung auf die elementaren und unteilbaren Werte wie Menschenwürde und Menschenrechte, ich füge hinzu und Menschenpflichten! In der von mir ausgearbeiteten Charta (ich verweise hier auf mein Buch HANS aha’s …, Avant garde Verlag, ISBN 3-927978-02-7), sind das sich abzeichnende Weltbild und Menschenbild mitverarbeitet. Diese Charta sublimiert die europäischen Werte, zu Werten für alle Menschen. Diese Orchestrierung der Werte insgesamt, bezieht selbstverständlich den östlichen Wertekanon mit ein! Einen Fundus an Werten der dem europäischen in seiner Qualität in Nichts nachsteht, vielmehr fokussiert dieser die Seinskomponente sehr viel mehr, als wir Europäer dies tun.
Was ist mit der Technisierung der Erdgesellschaft, die ja ebenfalls eine westliche Komponente ist?
Sie ist insgesamt ein Segen, wenn wir den Umgang mit Technik verantwortungsvoll handhaben. Mit ihr verbindet sich beispielsweise vielfach auch hohe Arbeitslosigkeit!
Und das Finanzsystem?
Vom Finanzsystem wie es heute installiert ist, geht die eigentliche Bedrohung für unser Mensch-sein aus und auch für den vielbeschworenen Wohlstand für Alle … Es verhindert diesen zugunsten von Reichtum und Luxus für Wenige … Die Kapitalakkumulation in wenigen Händen verhindert Investitionen auf breiter Basis und nicht nur das, die Menschen selbst, die Unternehmen und die Wirtschaft insgesamt, ja selbst die Staaten werden Spielball und Sklaven des Finanzsystem und von diesem ausgezerrt, ja regelrecht ausgeplündert … Es herrscht die Diktatur des Mammon – entsetzlich! Etwa 90 Prozent der Erdgesellschaft darben, sind in ihrem Überleben auf Schlimmste bedroht – das Kapital kümmert das nur wenig, ja überhaupt nicht!
Bislang gilt doch die Maxime, es geht nach und nach allen, zumindest immer mehr Menschen besser, gilt das künftig nicht mehr?
Nein! Weil das heutige Finanzsystem dies regelrecht verhindert und nicht wie es sein sollte fördert. Schauen Sie sich doch um, heute sind selbst die wohlhabenden Staaten in ihrem Wohlstand gefährdet und auf absehbare Zeit selbst in ihrer Existenz – nehmen Sie nur die exorbitante Verschuldung aller Staaten, besonders die der reichen Staaten und damit der Menschen, jedes einzelnen Menschen überhaupt. Das kann bei dem Finanzsystem wie es heute funktioniert und installiert ist gar nicht anders sein. Politik und Wirtschaft müssen angesichts dessen versagen, in allen Belangen! Es greifen die Auswüchse um sich, wie wir sie von Diktaturen her kennen, der Diktator heißt Mammon …
Nennen Sie uns doch ein, zwei Beispiele …
Nehmen Sie Japan. Über die Börsenblase gen Ende er 80er und Anfang der 90er Jahre wurde die japanische Gesellschaft aufs Schlimmste abgezockt. Die Regierung pumpt seither Billionen von Yen in die Wirtschaft um einen Kollaps zu vermeiden – zu Lasten künftiger Generationen. Die Finanzhaie sind von Dannen …
Die Ausplünderungen mit der Wiedervereinigung sind ein weiteres Thema, wir sprechen kaum darüber …
Nehmen Sie weiter den Fall des Armaturenherstellers Grohe. Ein seit Jahrzehnten florierendes Unternehmen. Es wird von Finanzhaien für 1,2 Mrd. Euro aufgekauft, die Haie bringen 400 Millionen Eigenmittel ein, 800 Millionen Euro werden zu Lasten des Unternehmens finanziert, das Unternehmen ist ab sofort bis über beide Ohren verschuldet und die Insolvenz vermutlich nur eine Frage der Zeit … Das ist etwa so, als wenn ich zu Ihnen sage, ich gebe Ihnen 400 Euro und Sie geben mir dafür 1200 Euro und dafür mache ich mich schleunigst aus dem Staub …
Manager wie Herrhausen und Rohwedder drängten auf einen humaneren Umgang in der Finanzwelt, sie fielen kaltblütigen Auftragsmorden zum Opfer, geduldet werden nur Mitläufer … Weiters sei auf die Bücher von Jean Ziegler verwiesen …
Sind hier nicht die üblichen Neidkomponenten mit im Spiel?
Neid! – Bei kriminellen, verbrecherischen, ausbeuterischen und abgeschwächt, verantwortungslosen Hintergründen – reichlich abwegig, finden Sie nicht?!
Mit diesen Aussichten ist Zukunft trübe, was können, ja müssen wir dagegen tun?
Die Politik muss das Primat des Handelns zurückgewinnen, Mensch und Erde müssen unser Bewusstsein ergreifen und unser Handeln bestimmen. Wir sind in der Balance von Sein und Haben gefordert – für alle Menschen! Es darf nicht sein, dass wir einfach nur zusehen, wie tagtäglich tausende Kinder an Hunger sterben! Die Menschen sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, sich in Schutt und Asche bomben. Wollen wir mit diesen Zukunftsaussichten leben? Wollen wir so leben? Wir Menschen werden es nachhaltig nicht ertragen und darin liegt die Hoffnung … Wir sollten nicht gegen die Evolution sondern im Einklang mit dieser zur Gestaltung für Menschen finden!
Wie soll uns Gelingen, von Getriebenen zu Gestaltenden zu werden?
Indem wir das Bewusstsein vom Bewusstsein erlangen, die Odyssee unseres Bewusstseins nach und nach begreifen, uns Menschen begreifen, unsere Welt begreifen uns der Wahrheit der Wirklichkeit stellen und die sieht insgesamt sehr viel anders aus, als wir das bislang wahrhaben und wahrhaben wollen! Wir fristen unser Dasein weit hinter unseren Möglichkeiten oder soll ich sagen: Wir sind heillos überfordert? – Das würde uns allerdings der Hoffnung berauben, also heben wir unser Potenzial, jeder für sich und gemeinsam … Der Spagat als Triebfeder!
Die Bewegung Gestaltung für Menschen soll sich international formieren und organisieren und sich als Partei aufstellen und etablieren, dürfen wir dazu mehr erfahren?
Zunächst, meine Vorstellungen laufen seit bald zwei Jahren als Hintergrundsoftware und bewegen die Erdgesellschaft gehörig, wenn ich das so sagen darf. Sie sehen, es mangelt mir nicht an Selbstbewusstsein, andere mögen darin Selbstüberschätzung sehen – ich lasse sie in dem Glauben. Dummheiten haben grundsätzlich keine Chance nachhaltig zu bestehen!
Gestaltung für Menschen soll das Parteienspektrum einen, ohne zur Einheitspartei zu werden, soll heißen: Die Parteien sollen durchaus ihre Konturen schärfen, sie müssen sich allerdings zugleich in die Lage bringen gemeinsam die Regierung zu stellen (Spagat) … Die heutige Pendelpolitik ist nicht der Weisheit letzter Schluss, sie ist zudem reichlich teuer und das Ergebnis auf Sicht miserabel! Zugegeben, für das von Gestaltung für Menschen angeregte Parteien- und Regierungsverständnis fehlt uns heute noch die Reife. Das Erkenntnis-, Verstehen- und Einsichtsproblem ist akut! Wie können wir es nur zulassen, dass ein System das auf allen Ebenen nichts als Dekadenz zeitigt, für uns Menschen die Zukunft sein soll? An Schwachsinn kaum noch zu übertreffen! Wir sind in unserer Bildung, Bewusstseinsbildung reichlich gefordert …
Darf ich noch mal an die Formation und Organisation der Bewegung und Partei erinnern.
Ideen deren Zeit reif ist, sind verurteilt Wirklichkeit zu werden, meine Erfahrung lehrt mich, ich bin mit meinen Ideen der Zeit zumeist Jahrzehnte voraus, insofern bin ich nur verhalten optimistisch was die kurzfristige Formation und Organisation der Bewegung betrifft – es wird sich zeigen. Die Bewegung muss sich selbst formieren und organisieren und das kann und wird dauern, ich lasse mich diesbezüglich gerne überraschen … Vielleicht gelingt die Formation als Partei bis zur nächsten, nicht bei der jetzt anstehenden, Bundestagswahl – auch das wird sich zeigen! Meine Aufgabe sehe ich mit der Ausarbeitung von Plattform und Rahmen und Bewerbung erfüllt, alles Weitere überlasse ich Nachfolgegenerationen, in meine Generation setze ich wenig Hoffnung, hier fehlt es an allen Ecken und Enden an der nötigen Substanz und Reife – leider! Eine humane solidarische Erdgesellschaft soll eine überkommene Sichtweise sein – mir scheint euch Verfechter der Mammonrasse hat die Evolution vergessen
Herr Klawatsch, wir bedanken uns für das ausführliche und aufschlussreiche Interview.
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clavacs - 29. Aug, 21:22
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